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THEORIE & PRAXIS


ECC-ERLEBENSBEZOGENES CONCEPT COACHING

ist eine Coaching- und Moderationsmethode, die Thinking at the Edge, Focusing und den Personzentrierten Ansatz verbindet und die damit verbundenen Praktiken und Haltungen in der Arbeitswelt einsetzbar macht. Schwerpunkt ist die Entwicklung neuer Ideen und Konzepte auf der Basis des impliziten Wissens der Anwender_innen. ECC stellt spezifische Formate zur Verfügung, um die im TAE gebräuchlichen Denkschritte für den Eigengebrauch, im Coaching und bei der Entwicklung neuer Ideen in Teams anzuwenden. ECC-Anwender_innen_innen erlernen ein kreativitätsförderliches Begleitverhalten, um Menschen (z.B. Mitarbeiter_innen oder Klient_innen) in Entwicklungs- und Schaffensprozessen gezielt zu unterstützen. Grundsatz ist dabei, neue Ideen nicht bereits im Prozess ihrer Entstehung zu diskutieren, sondern durch genaues Zuhören („absolute listening“) und ein genaues Verstehen immer weiter zu differenzieren. Leitfäden für Interviews und Moderationsabläufe, Selbstreflexionselemente, schriftliche Prozessdokumentationen, Visualisierungen sowie die Umsetzung der Ideen durch Zielvereinbarungen und Maßnahmenplanungen sorgen für einen Transfer der Ideenentwicklung in die berufliche Praxis. Für die Vermittlung der von H. Deloch und H.J. Feuerstein begründeten und kontinuierlich weiterentwickelten Methode und den Erwerb des Zertifikats EC-Coach sind beim Fachverband GwG Mindeststandards hinterlegt. ECC lässt sich im Rahmen der Weiterbildung ECC-Erlebensbezogenes Concept Coaching erlernen. Personen mit Trainer-Tätigkeit können im Anschluss an der Weiterbildung zur/zum ECC-Trainer_in teilnehmen, bei der sie eigene Workshopangebote auf der Basis der ECC-Methodik entwickeln.

THINKING AT THE EDGE (TAE)

Die Methode umfasst 14 Denkschritte, die Personen gezielt anleiten, ihr zumeist schwer in Worte fassbares Erfahrungswissen und ihre persönlichen kreativen Impulse angesichts konkreter Themenstellungen zur Sprache zu bringen. So verfügen beispielsweise Hebammen über ein umfassendes Wissen über den Geburtsprozess. Doch viele ihrer Erfahrungen sind so präzise und situationsabhängig, dass es schwer fällt, sie als „Erkenntnis“ an andere weiterzugeben. Dazu kommt die Schwierigkeit, dass sich konkrete Erfahrungen nicht immer nahtlos an schon vorhandene Erkenntnisse anknüpfen lassen; vielmehr widersprechen sie manchmal sogar den bekannten Lehrmeinungen. Die Schritte des TAE unterstützen Anwender_innen dabei, alles ernst zu nehmen, was sie angesichts eines bestimmten fachlichen Themas selbst denken und ahnen. Sie fordern dazu auf, Vermutungen, die mit persönlichen Erfahrungen verbunden sind – z.B. im Fall der Hebamme die Ahnung, wie man eine bestimmte Geburtssituation besser meistern könnte – nachzugehen und sie genauer zu erforschen. Im TAE finden sich außerdem Anleitungen, wie man sich sprachlich immer genauer und präziser ausdrücken und voreilige Schlussfolgerungen vermeiden kann. So lernen TAE-Anwender_innen, Widersprüchlichkeiten im Denken aufzuspüren oder Gegenteiliges anzunehmen, um verallgemeinernde Aussagen zu prüfen. Neben diesen Denkschritten, die sich alle auf das implizite, noch nicht versprachlichte Wissen beziehen, finden sich im TAE auch Anleitungen, um basierend auf den angestellten Überlegungen inhaltliche Schwerpunkte zu bilden und diese miteinander logisch zu verknüpfen. Auf diese Weise können TAE-Anwender_innen, wo es erforderlich ist, mittels der TAE-Schritte auch eigene Konzepte oder Theorien formulieren. Dies war u.a. ein Grund für die Entwicklung des TAE in den 1990er Jahren durch E.T. Gendlin und seine Kolleginnen M. Hendricks und K. Nelson: so wollte Gendlin seine Studierenden und wissenschaftlichen Kolleg_innen ermutigen, neue Theorien zu entwickeln und sich von bestehenden, einengenden Standards im Denken zu lösen. TAE kann im Rahmen von Einzel/Tandem-Lehrstunden und durch Teilnahme an der ECC-Weiterbildung gelernt werden. Kommen Sie zu den Changes Gruppen in München, um Thinking at the Edge ab sofort auszuprobieren und mit anderen zu praktizieren!

FOCUSING

ist eine Methode, die Personen dabei unterstützt, durch eine besondere Art der Körperaufmerksamkeit mit sich selbst in Kontakt zu kommen. Dies geschieht, indem wir eine achtsame, entspannte Haltung gegenüber allen, auch widerstreitenden Gefühlen und Gedanken einnehmen, die wir angesichts eines konkreten Themas erleben. Indem wir diese Gefühle und Gedanken mit einer Haltung des Nicht-Wissens betrachten, lösen wir uns von verkrusteten Sichtweisen und werden frei, um frische, gesellschaftlich noch nicht festgelegte Gefühle, Gedanken und Intuitionen zu erkunden. Dabei finden viele minimale Veränderungsschritte statt, die sich oft nicht gleich in Worte fassen lassen, uns aber durch geringfügige körperliche Veränderungen bewusst werden können.
Den Focusing-Prozess hat E.T. Gendlin im Rahmen seiner Psychotherapie-Forschung am Counseling Center von Carl Rogers in den 1960er Jahren entdeckt und beschrieben. Focusing kann auch allgemeiner als Beschreibung des Prozesses menschlicher Kreativität verstanden werden. Die von Gendlin entwickelten methodischen Schritte zur Aufmerksamkeitslenkung im Focusing können als Selbsthilfemethode und zur gegenseitigen zwischenmenschlichen Unterstützung eingesetzt werden; als Erweiterung des Personzentrierten Ansatzes hat E.T. Gendlin die Focusing-orientierte Psychotherapie begründet. Das International Focusing Institute New York sowie die World Association of Person Centered and Experiential Psychotherapy and Counselling sichern Qualitätsstandards für Focusing-Ausbildungen und fördern die Erforschung und Weiterentwicklung des Ansatzes. Focusing kann in Einzel-/oder Tandem-Lehrstunden oder im Rahmen der Weiterbildung Personzentrierte & Erlebensbezogene Gesprächsführung und Beratung für die Selbstanwendung (Modul 1) oder für Beratung und Coaching (Modul 1-3) gelernt werden. Die Fähigkeit zur Vermittlung von Focusing kann in einer Weiterbildung zur Focusing-Professional erworben werden, bei der Teilnehmende ausgehend vom jeweils eigenen Tätigkeitsfeld neue Anwendungsformate für Focusing entwickeln. Kommen Sie zu den Changes Gruppen in München, um Focusing ab sofort auszuprobieren und mit anderen zu praktizieren!

PERSONZENTRIERTER ANSATZ (PZA)

Dem Personzentrierte Ansatz zufolge wird menschliche Entwicklung dann möglich, wenn uns relevante Bezugspersonen wie z.B. Eltern, Lehrer_innen oder Vorgesetzte akzeptierend, empathisch und authentisch begegnen. In einem solchen offenen Klima, können Menschen zu sich kommen und ihre Potenziale optimal entfalten: sie fühlen sich in ihren Bedürfnissen und Interessen ernst genommen und müssen diese nicht verleugnen, um anerkannt zu werden oder Verletzungen zu vermeiden. Zudem haben sie ein Gegenüber vor sich, das eigene Wahrnehmungen, Einschätzungen und Verhaltensweisen zeigt, ohne sich damit durchsetzen zu wollen. In personzentrierten Begegnungen können Menschen deshalb lernen, eigene Bedürfnisse im Wechselspiel mit der Umwelt schrittweise auszubalancieren. Aus diesem Grund betrachtet der Begründer des Ansatzes, C. Rogers, personzentriert ausgerichtete Gruppen und Organisationen, deren Mitglieder ihre vielfältigen Wahrnehmungen und Erlebensweisen sichtbar machen, als besonders förderliches Feld für Entwicklung.
Der Personzentrierte Ansatz findet Anwendung in Beratung, Coaching und Psychotherapie, in Unternehmen (Mitarbeiterführung, Change Management), Schulen (personzentrierter Unterricht/Eltern-/Schülergespräche) und sozialen Einrichtungen. Der Fachverband GwG e.V. (Gesellschaft für Personzentrierte Psychotherapie und Beratung) vertritt in Deutschland den Personzentrierten Ansatz und sorgt für Weiterentwicklung und Qualitätssicherung. Die Fähigkeit zur personzentrierten Gestaltung von Gesprächs- und Beratungsprozessen wird in der Weiterbildung Personzentrierte & Erlebensbezogene Gesprächsführung und Beratung vermittelt.